13.10.2017

Gutenberg Digital – eine Erfolgsgeschichte

Ein neues RENCAY Scansystem wurde an einem Grazer Buchtisch der Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Göttingen installiert. Dieses für besonders schonende Buchreproduktionen bekannte System wird ab sofort nun noch bessere Digitalisierungsergebnisse mit einem höheren Durchsatz liefern.

Es lohnt einen Rückblick auf die Anfänge der Buchdigitalisierung an der SUB Göttingen:

1999 – Die Göttinger Gutenberg Bibel machte den Anfang. Mit der Anschaffung eines Grazer Buchtisches, ausgerüstet mit einem Anagramm Scanrückteil, wurde die Grundlage für die schonende Digitalisierung des Göttinger Pergament-Exemplars geschaffen – zu dieser Zeit ein absolutes Neuland. Die Qualität der damaligen Scans ist so hoch, dass sie heute wieder für die Herstellung eines Faksimiles durch den Taschen-Verlag (erscheint 2018, zum Gutenberg-Jubiläum) genutzt werden.

Neben der hohen Auflösung konnten die vielen Goldlettern und farbigen Ornamente in ausgezeichneter Qualität reproduziert werden – ein auch heute noch besonderer Vorteil dieses Systems.

Die damals erzeugten Bilddaten wurden in reduzierter Auflösung sowohl auf zwei CDs als auch auf der eigens eingerichteten Webseite www.gutenbergdigital.de der Öffentlichkeit erstmals präsentiert. Die Original-Scans stehen in höchster Qualität für Forschung und Lehre zur Verfügung.

2006 wurde das damalige Scanrückteil der 1. Generation nach sieben Jahren Betrieb durch ein neueres Gerät ersetzt, um höhere Auflösungen und höheren Durchsatz zu erzielen. Die zu dieser Zeit üblichen Fluoreszenzleuchten mit hoher Farbwiedergabequalität waren mit UV-Filterfolien ausgestattet, um die UV-Belastung auf ein Minimum zu reduzieren.

2017 ist nun nach elf Nutzungsjahren die Technik wieder auf den neuesten Stand gebracht worden. Ein RENCAY Scanrückteil von Typ 8k³ liefert nun noch bessere Digitalisierungsergebnisse. Einstellprozesse, die durch den Grazer Buchtisch vorgegeben werden, sind nun durch das FlashFocus Rückprojektionssystem und ein verbessertes Lifebild deutlich schneller. Die neue RENCAY LED- Lichtanlage ist nun besser in das gesamte System integriert. Die Lichtbelastung der Originale reduziert sich deutlich durch den Wegfall von UV- und IR- Anteilen aufgrund der LED-Technik mit hohem CRI-Wert und durch die automatische Steuerung der Lichtintensität.

Laut Martin Liebetruth, Koordinator der Sammlungsdigitalisierung der SUB, warten auch nach 18 Jahren seit der ersten Inbetriebnahme der Anlage viele weitere Kulturgüter in der Bibliothek, die es wert sind, mit der gebotenen Sorgfalt und in exzellenter Qualität digitalisiert zu werden.